„Female Leadership“ und Resilienz – ein Profit für Management und Mitarbeitende?

Der Begriff „Resilienz“ beschreibt die Fähigkeit, Krisen mit einer besonderen Widerstandskraft zu begegnen und bisweilen sogar gestärkt daraus hervorzugehen! Die Krise als Chance ? Wie das?

Ganze Unternehmen können profitieren, wenn sie durch resiliente Führungskräfte angeleitet werden. Dies war ein Ergebnis des Gesprächs zwischen Selaestus-Geschäftsführerin Dr. Regina Ruppert und Psychologin Dr. Judith Mangelsdorf, eine der wichtigsten Vertreterinnen der Positiven Psychologie in Deutschland – erschienen im Format „Fau.Macht.Wirtschaft.“ des VBKI-Spiegels, Ausgabe #260.

Dr. Judith Mangelsdorf und Dr. Regina Ruppert im Gespräch um Female Leadership und Resilienz.

Mangelsdorf macht klar, warum vor allem Female Leadership Unternehmen resilienter gegen Krisen machen kann. Female Leadership beinhalte, so Mangelsdorf, „eine Führung, die Zuhören und Gehörtwerden in den Mittelpunkt rückt, und zwar unabhängig von Hierarchiestufen.“ Wertschätzung und ein echtes Miteinander seien wichtig dafür, dass Unternehmen flexibel und Mitarbeitenden-gerecht auf Krisen reagieren und den Kurs neu setzen können.  Denn Flexibilität, so Mangelsdorf, sei das A und O, für die Resilienz des Unternehmens: „Jede Krise ist ein Scheideweg: Man muss das Bisherige hinterfragen und es entweder für gut oder für schlecht befinden.“ Krisen hätten die Eigenschaft, aufzuzeigen, wo das bisherige Verfahren weiterhin sinnvoll bleibt, und wo das Einschlagen neuer Wege notwendig wird.  „Führungskräfte sollten [daher] unbedingt offen für Veränderungsprozesse- und -wünsche sein, die aufgrund der Corona-Erfahrungen entstanden sind. […]“ Je enger das Management und die Mitarbeitenden miteinander kooperieren, desto besser werde es gelingen, durch diese schwierige Zeit zu kommen.

Magelsdorf plädiert für zuversichtliches Zukunftsdenken und dennoch einen realistischen Blick zu behalten auf die Worst-Case-Szenarien: „Ein Unternehmen muss sehr konkrete Pläne entwerfen, um nicht plötzlich handlungsunfähig zu werden.“

Sie empfiehlt : „Das Beste, was man für die persönliche Resilienz tun kann“, sei, bereits „im normalen Alltag gut für sich selbst zu sorgen.“ Dazu gehöre auch das Einlegen von Pausen. Gerade Menschen, die ihren Beruf mit großer Leidenschaft ausüben und stark in der Erfüllung ihrer Aufgaben aufgehen, müssten darauf achten, nicht dauerhaft über ihre Grenzen hinauszugehen. Denn wer keine Ressourcen mehr hat oder diese nicht regelmäßig durch den Rückgriff auf Erholungsphasen mit Familie oder Freunden auflädt, den wird die Krise härter treffen als diejenigen, die auf ihre Limits achten und sich rechtzeitig bremsen – um dann mit voller Energie weitermachen zu können.  Die Krise als Chance begreifen für sich und den Job? Yes!!

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