Es wird einiges getan – doch es bleibt viel Luft nach oben.
Im Januar 2021 billigte die Bundesregierung den Gesetzentwurf für eine Frauenquote auf den Vorstandsebenen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst: Ab 2022 muss bei der Neubestellung von Vorstandsmitgliedern mindestens eines von drei Mitgliedern weiblich sein. Eine ähnliche Regelung gibt es auch für Kontrollgremien und Aufsichtsräte – dennoch hinkt Deutschland im internationalen Vergleich hinterher. Frauen sind hierzulande in Führungspositionen deutlich unterrepräsentiert, und selbst die Börsen-Aufsteiger unter den neuen Unternehmen gehen hier nicht mit gutem Beispiel voran.
Die Gründe für die ungleiche Geschlechterverteilung sind vielfältig – angefangen von veralteten Rollen- und Bescheidenheitsklischees über die sogenannte „gläserne Decke“ bis hin zu Argumenten, dass keine passenden Bewerberinnen zur Verfügung stehen oder mögliche Kandidatinnen keine Führungspositionen übernehmen möchten. So wird Frauen der Aufstieg in die Chef- und Kontrolletagen erschwert. Wir meinen: Wer nicht gesucht wird, wird auch nicht gefunden!
Weibliche Führungskräfte sind ein Gewinn für jede Organisation.
Das Potenzial qualifizierter Frauen in Deutschland ist hoch – auf Fachebene und im Führungskräftenachwuchs. Zahlreiche empirische Studien belegen schon lange den Wettbewerbsvorteil für Unternehmen mit Frauen in ihren Führungsteams: Divers geführte Organisationen zeigen bessere wirtschaftliche Ergebnisse und positivere soziale Effekte.
Mit steigendem Anteil von Frauen in Führungsteams nehmen die Innovationsleistungen der Unternehmen zu. Studien ermitteln zudem, dass die Belegschaft weiblich geführter Unternehmen stärker an die Strategie der Unternehmensführung glaubt und deutlich stärker von dem Mehrwert des Produktes oder der Dienstleitung, die das Unternehmen vertreibt, überzeugt ist.1
Frauen in Führungspositionen müssen zur Selbstverständlichkeit werden.
Politik, Gesellschaft und Unternehmen können nur gemeinsam dafür sorgen, dass sich hier nachhaltig etwas ändert. Wir bei Selaestus tragen aktiv dazu bei: Sowohl bei der Suche und Auswahl von Führungskräften als auch in unserem Engagement über Netzwerke, Vereine und standesberufliche Verbände machen wir uns dafür stark, dass Frauen in der Besetzung von Managementpositionen gleichberechtigt berücksichtigt werden. Denn ein chancengerechter Rekrutierungsprozess ist der erste Schritt zu einem ausgewogenen Geschlechterverhältnis auf Führungsebene.
1 https://peakon.com/de/blog/peakon-news-de/die-strategischen-vorteile-von-frauen-in-fuehrungspositionen/
Weiterlesen:
Allbright Stiftung, Allbright Bericht 2020: Deutscher Sonderweg. Frauenanteil in DAX-Vorständen sinkt in der Krise. September 2020
Academia Net, No more Excuses! Spitzenfrauen in der Wissenschaft, Robert Bosch Stiftung GmbH, Heidelberg.
Flabbi, L., Macis, M. Moro, A. & Schriadi, F. (2019), Do females executives make a difference? The impact of female leadership on gender gaps and firm performance, The Economic Journal 129 (622), 2390-2423.