Der wachsende Mangel an qualifizierten Mitarbeitenden stellt Unternehmen vor immer größere Herausforderungen. In den nächsten Jahren ist jedoch keine Trendwende in Sicht, ganz im Gegenteil – die Babyboomer, also die geburtenstarken Jahrgänge der 1960er Jahre, gehen zwischen 2025 und 2035 in Rente. In Zahlen bedeutet das: Bis 2036 werden nach Angaben des Statistischen Bundesamtes aus dem Mikrozensus 2021 insgesamt 12,9 Millionen Erwerbspersonen das Renteneintrittsalter überschritten haben. Das entspricht rund 30 Prozent der dem Arbeitsmarkt zu Verfügung stehenden Personen – rechnet man die Zahlen aus 2021 hoch. Die nachrückenden Generationen können diese Lücke nicht füllen, sodass dem Arbeitsmarkt zukünftig mehrere Millionen Beschäftigte fehlen werden.
Das Thema Personalmangel ist nicht neu. Die Bundesregierung setzt als Maßnahme unter anderem auf Fachkräfte aus dem Ausland. Noch in diesem Jahr soll das im März 2020 in Kraft getretene Fachkräfteeinwanderungsgesetz (FEG) reformiert werden, sodass Arbeitskräften Arbeitnehmer:innen der Zuzug nach Deutschland erleichtert wird.
Auf der Suche nach potenziellen Arbeitskräften wird noch etwas klar: Die Erwerbsbeteiligung von Frauen war auch im Jahr 2021 noch immer deutlich niedriger als die der Männer. I– in der Altersgruppe zwischen 30 und 39 Jahren lag die Erwerbsquote der Frauen rund 11 Prozentpunkte niedriger. Das Statistische Bundesamt schreibt dazu: „Eine größere Arbeitsmarktpartizipation von Frauen könnte somit zur Aktivierung eines insgesamt größeren Erwerbspersonenpotenzials beitragen.“
Hier zeigt sich wieder, dass Chancengleichheit kein Selbstzweck ist. Der sich immer mehr verschärfende Personalmangel muss ein Anreiz für die Unternehmen sein, die Partizipation von Frauen auf dem Arbeitsmarkt weiter voranzutreiben.
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