Quiet Quitting – Die stille Kündigung

In den sozialen Medien und den Karrierenetzwerken wird aktuell unter dem Hashtag #quietquitting heiß diskutiert. Ist das Phänomen neu?

Nicht ganz. Es gab schon immer Arbeitnehmer:innen, die innerlich gekündigt hatten und daraufhin ihre Arbeitsleistung auf ein Minimum herunterfahren. Neu ist aber, dass dieser innere Rückzug bei der Generation Z und Millennium nicht aus Unzufriedenheit erfolgen muss. Es geht dieser Generationen indes darum, ihr Leben und damit ihre Work-Life-Balance zu optimieren.

Der Begriff ist also nicht deckungsgleich mit dem Begriff der „inneren Kündigung“, der in diesem Zusammenhang häufig herangezogen wird. Quiet Quitter sind nicht zwangsläufig unglücklich in ihrem Job, sie setzen nur andere Prioritäten. Der Trend in Richtung „weniger Arbeiten, mehr Leben“ lässt sich schon seit vielen Jahren beobachten. „Schon lange zeigen Studien, dass Millenials und noch mehr die Generation Z weniger Lust als ihre Vorgängergenerationen haben, für ihren Beruf auf ein erfülltes Privatleben zu verzichten“, schreibt Matthias Schmidt-Stein im Magazin „Personalwirtschaft“.

Welche Auswirkungen hat der Trend auf die Arbeitswelt?

Auf wenn das Phänomen nicht ganz neu ist: Die Diskussion um Quiet Quitting hat das Thema Work-Life-Balance mal wieder auf die Agenda gesetzt. Was bedeutet es für Unternehmen, wenn im Laufe der nächsten Jahre junge Menschen auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen, die keine Überstunden machen möchten und eine klare Grenze zwischen Job und Privatleben ziehen wollen?

An dieser Stelle sind Führungskräfte gefragt.  Teamleader müssen Fingerspitzengefühl entwickeln, wie sie ihre Mitarbeiter:innen motivieren können. Besonders wichtig in diesem Zusammenhang: Wertschätzung der geleisteten Arbeit und eine gute Kommunikation. Schmidt-Stein schreibt dazu: „Vor allem aber sollten die Personalabteilung und die Führungskräfte im Unternehmen zuhören. Denn das eigentliche Problem am Quiet Quitting ist nicht das ‚Quitting‘, sondern das ‚Quiet‘.“