„Welcher Tag ist morgen, wenn vorgestern der Tag nach Montag war?“.
Dies ist ein klassisches Beispiel für sogenannte Brainteaser, also Denksportaufgaben, die häufig in Vorstellungsgesprächen eingesetzt werden. Dabei lassen sich verschiedene Kategorien unterscheiden, z.B. Logikfragen wie im Beispiel oben, oder auch Schätzfragen („Wie schwer ist Manhattan?“). Ziel dieser Fragen ist es, die Problemlösungsfähigkeiten der Kandidat:innen unter die Lupe zu nehmen. Spannend für die Personaler:innen ist vor allem: Wie verhalten sich die Bewerbenden in einer Stresssituation, und wie gehen sie bei der Suche nach einer möglichen Lösung vor? Hier zeigt sich bereits, dass es nicht vordergründig um das richtige Ergebnis geht – wesentlich interessanter ist es, wie die Befragten an die Aufgabe herangehen. Bei den meisten Brainteasern hat sich eine Vorgehensweise bewährt, die gleichzeitig analytisch und kreativ ist. Also: Nicht zu schnell mit einer vermeintlichen Lösung herausplatzen, sondern die Aufgabe strukturiert in Angriff nehmen.
Neben kniffligen Aufgaben gibt es auch noch andere Methoden, um Bewerber:innen stresstechnisch unter die Lupe zu nehmen. Dr. Regina Ruppert berichtet aus ihrer jahrzehntelangen Erfahrung als Personalberaterin, dass es eine beliebte Vorgehensweise ist, während des Gesprächs unvermittelt in die englische Sprache zu wechseln. Auch hier zählt es für Kandidat:innen, zu zeigen, wie man mit einer unerwarteten Situation umgeht. Praktischerweise lassen sich dabei auch gleichzeitig die Englischkenntnisse abschätzen, falls dies für die Vakanz von Bedeutung ist. Ein weiterer Stresstest ist Stille, berichtet Dr. Ruppert. Wie gehen Bewerbende damit um, wenn das Gegenüber einfach schweigt? Genau wie bei schwierigen Fragen oder anderen überraschenden Wendungen des Gesprächs gilt auch hier: Am besten Ruhe bewahren und erst einmal durchatmen…
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