Steigender Frauenanteil in Aufsichtsräten

Wie die Hans-Böckler-Stiftung mitteilte, liege der Anteil der Frauen in Führungspositionen mittlerweile bei ca. 22 Prozent. Unter Berufung auf einen Report von Marion Weckes sind von den 1674 Mandaten bei den 108 von der Geschlechterquote betroffenen börsennotierten und mitbestimmungspflichtigen deutschen Unternehmen seit Ende letzten Jahres 368 Positionen von Frauen besetzt.

Bis 2010 stagnierte der Frauenanteil in Aufsichtsräten noch, wuchs dann aber jährlich an. Es werden zwei Gründe dafür verantwortlich gemacht: Zum einen seien die gesetzlichen Regulierungen zumindest in Teilen erfolgreich und zweitens habe auch die Arbeitnehmermitbestimmung einen positiven Einfluss. Letzteres wird daraus abgeleitet, dass der Frauenanteil auf Arbeitnehmerseite in mitbestimmten Aufsichtsräten deutlich, etwa um zehn Prozentpunkte, höher liege als auf der Anteilseignerseite.

Aus der Perspektive der Personalberatung muss es genau darum gehen, zu beobachten, wie sich dieser Trend entwickeln wird und Gestaltungspotenzial aufzeigen. Die Geschlechterquote hat 30 Prozent Frauenanteil avisiert. Es wird die Aufgabe für die Zukunft sein, nicht nur dieses gesetzliche Ziel zu erreichen, sondern auch zu prüfen, welche Signalwirkung von einem solchen Frauenanteil ausgeht. Bislang sind 108 börsennotierte Unternehmen tangiert. Es wird sich zeigen, ob die Strahlkraft auch über diese Auswahl an Unternehmen hinausgehen wird und sich letztlich zu einem Selbstläufer für diversitygerechte Mandatierung entwickelt.

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