Leadership Effect: Wenn die CEO-Wahl zur Blackbox wird

Wie viel hängt eigentlich von der Person an der Spitze eines Wirtschaftsunternehmens oder einer öffentlichen Institution ab? Kann diese Person tatsächlich im äußersten Fall das Unternehmen auf den Kopf stellen?

Studien zum „Leadership Effect“ zeigen: enorm viel hängt von der Person an der Spitze ab. CEOs prägen Unternehmenskultur, Strategie, Kommunikation – und damit oft den gesamten Kurs eines Unternehmens. Umso erstaunlicher erscheint es gelegentlich, wie wenig systematisch Spitzenpositionen besetzt werden.

Die ZEIT hat dieses Phänomen am Beispiel des Deutschen Bahn Konzerns in der Nachfolge des CEO kürzlich recht treffend beschrieben („Beim nächsten Chef wird alles anders“, Ausgabe 36/2025): Während Kandidat:innen für untere und mittlere Führungsebenen sich durch aufwändige, strukturierte Interviews, fachliche und methodische Potenzialanalysen und mehrstufige Assessments arbeiten und hier überzeugen müssen, spielt bei CEO-Positionen das richtige Netzwerk und der charismatische Auftritt im Aufsichtsrat und in der Presse eine große Rolle. Kriterien und Verfahrensschritte, die bei Abteilungs- und Bereichsleitungen als Standard gelten, scheinen bei der CEO-Wahl seltener die gleiche Bedeutung zu besitzen.

Doch was sagt das über die Ernsthaftigkeit, mit der wir Leadership bewerten?

In der Auswahl von Spitzenführungskräften scheint es trendy zu sein, sich immer mehr von Vertrautheit, Bauchgefühl und politischen Erwägungen leiten zu lassen– und eher weniger von evidenzbasierten Verfahren. Das birgt Risiken: Fehlbesetzungen auf oberster Ebene haben nicht nur wirtschaftliche, sondern auch erhebliche kulturelle Kosten zur Folge.  Eine einzige falsche Konzernentscheidung kann Vertrauen zerstören, Talente vertreiben und strategische Richtungen ins Wanken bringen.

Deshalb setzen wir uns für mehr Professionalität ein – gerade und auch an der Spitze. Die Best-Ausgewählten CEOs bringen nicht nur fundierte Expertise und Charisma mit, sondern auch kulturelle Passung, Lernfähigkeit, ethische Klarheit und das passende Wertekorstett. Diese Anforderungen lassen sich beobachten, strukturiert erfassen und fundiert bewerten.

Denn gerade dort, wo die Hebelwirkung am größten ist, sollte die Entscheidung gut ab- und ausgewogen sein.

Denn: Spitzenpositionen brauchen Spitzenprozesse!!!

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