Wissenschaftlicher Krimi vom Gender-Pay-Gap aus der Feder der Nobelpreisträgerin Claudia Goldin

Claudia Goldin hat etwas über die Arbeit von Frauen herausgefunden, was der Forschung bisher unbekannt blieb. Ihre Forschung begreift sie selbst als Detektivarbeit und akribische Suche nach Beweisen.

Eine neue Erkenntnis von Goldin entthront die bisher angenommene Anknüpfung der Integration von Frauen in den Arbeitsmarkt an das Wirtschaftswachstum. Bisher galt die Annahme, dass der Anteil von Frauen auf dem Arbeitsmarkt kontinuierlich zur wirtschaftlichen Entwicklung steigt. Dabei sank der Anteil von Frauen zuerst und setzte später langsam wieder zum Wachstum ein. Verbildlichen kann man es sich am Beispiel einer U-förmigen Kurve. Goldin fand heraus, dass die Forschung bisher sich nur auf Quellen ab dem Beginn der industriellen Revolution bezog. Goldin aber nahm alleinstehende und verwitwete Frauen unter die Lupe und fand heraus, dass beide Frauengruppen vor der Industrialisierung auf verschiedene Arten einer beruflichen Tätigkeit nachgingen. Insbesondere fielen verwitwete Frauen auf, da sie erfolgreiche Unternehmungen betrieben. Dies führt zur Annahme, dass Sie bereits zuvor während ihrer Ehe mit den Ehemännern gemeinsam die Geschäfte bewirtschaftet hatten – allerdings undokumentiert blieben.

Anders als bisher angenommen, sank die Erwerbsbeteiligung von Frauen mit dem Einbruch der industriellen Revolution. Die neue entstandenen Arbeitskonditionen waren nicht mit der Kinderbetreuung vereinbar. Vorteile brachte die Industrialisierung jedoch für unverheiratete Frauen, die sich aktiver auf dem Erwerbsmarkt zeigten. Goldin stellt die Vermutung auf, dass der steigende Anteil von Frauen erst die gesellschaftliche und politische Debatte hervorgerufen hatte, ob Frauen einer „schützenden Gesetzeslage“ bedürften, die sie von der Erwerbstätigkeit fernhält. Diese Barrieren galt es Jahrzehnte lang zu überwinden.

Die diesjährige Gewinnerin des Wirtschaftsnobelpreises hat in den vergangenen Jahrzehnten eine Vielzahl wichtiger und spannender Erkenntnisse zu Tage gefördert. In unserem LinkedIn Profil erfahren Sie mehr über die Ursachen und Vermeidungsstrategien des Gender-Pay-Gaps.

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