9 to 5 vor dem aus?

Lange galt der 9-to-5 Arbeitstag als Beispiel für die Bodenständigkeit und Normalität eines geregelten Berufsalltags, doch in den letzten Jahren hat sich dieses Bild grundsätzlich gewandelt. Das neue Zauberwort heißt „Flexibilität“ – moderne Arbeitszeitmodelle, wie die Vertrauensarbeitszeit, Gleitzeit oder das Jobsharing, befinden sich auf dem Vormarsch. Doch woher kommt dieser Wandel? Die Gründe dafür sind vielfältig. Digitalisierung der Arbeitswelt und auch die Globalisierung spielen eine wichtige Rolle, genauso aber auch die demografische Entwicklung oder der Wertewandel der häufig zu Unrecht kritisierten Generationen Y und Z, weiß die Psychologin Dr. Susanne Roscher (Verwaltungs-Berufsgenossenschaft gesetzliche Unfallversicherung) zu berichten.

Die Möglichkeiten, welche sich mit flexiblen Arbeitszeitmodellen ergeben sind vielfältig. Eine selbstbestimmte Work-Life-Balance oder die Fähigkeit Ort und Zeit ungebunden zu arbeiten sind nur Beispiele für die auch als New Work oder Arbeiten 4.0 beschriebenen Entwicklungen.

Doch mit den Chancen wachsen auch die Herausforderungen und Risiken sowohl für den Arbeitnehmer als auch für den Arbeitgeber.  So können flexible Arbeitstage durchaus zu einem verlängerten Arbeitstag und damit auch zu Konzentrationsverlust und Arbeitsüberlastung führen. Dies kann langfristig gesundheitliche Schäden für den Arbeitnehmer nach sich ziehen. Unternehmen sollten darauf reagieren können und Vorgesetze ihre Mitarbeiter im Zweifel auch einmal bremsen.

Die Art und Weise, wie gearbeitet wird, wird sich in den nächsten Jahren weiter ändern.  9-to-5 ist ein gerade für junge Arbeitnehmer unattraktives Modell, sie werden Veränderungen fordern. Hierbei ist auch Flexibilität der Arbeitgeber gefordert, die aktiv auf ihre Mitarbeiter eingehen sollten.

Flexiblen Arbeitszeitmodellen können einen positiven Beitrag zur Effektivität und Leistungsbereitschaft der Arbeitnehmer als auch der Arbeitgeber leisten. Die Mischung scheint hierbei der richtige Weg zu sein und sollte besonders von den Verantwortlichen bewusst gefördert werden.

 

Quelle: Das Ende von 9 to 5, In: CERTO (2018) Nr. 2, S. 6-9.

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